Mit dieser jüngsten Jagd steigt die Gesamtzahl der auf den Inseln getöteten Wale und Delfine auf über 900 - weit mehr als der übliche Durchschnitt von etwa 685 Tieren.
Der Bericht " Unravelling the truth: Whale killing in the Faroe Islands" (Die Wahrheit ans Licht bringen: Walfang auf den Färöer-Inseln) wirft anhand evidenzbasierter Argumente einen kritischen Blick auf die Hauptbegründungen für die anhaltende Jagd auf Langflossen-Grindwale und andere Kleinwale auf den Färöer-Inseln (ein kleines selbstverwaltetes dänisches Territorium zwischen Schottland und Island im Nordatlantik).
In Europa: Massentötung von Meeressäugern
Die Jagd, die als Grindadráp bekannt ist, wird von der internationalen
Gemeinschaft weitgehend verurteilt. Während die Jagd zu Wikingerzeiten mit Ruderbooten stattfand,
wird die Hetzjagd heutzutage mit Motorbooten und Jetskis und neusten Kommunikationstechnologien
durchgeführt. Ein Entrinnen ist praktisch unmöglich. Vergangenen Freitag, 22. September wurden 42
Grindwale getötet, was die Gesamtzahl auf über 900 Wale und Delfine bringt. In den letzten zehn
Jahren haben färingische Walfänger im Schnitt 660 Grindwale und 133 Delfine pro Jahr getötet. Das
Fleisch wird an interessierte Inselbewohner verteilt und manchmal in Lebensmittelgeschäften und
Restaurants verkauft. Vor dieser jüngsten Jagd waren bis August 2023 bereits 854 Grindwale getötet
worden (s.
Grausame Tötungsmethoden
Wird eine Wal- oder Delfinschule gesichtet, treiben die Jäger sie mit einer Reihe von Booten an die Küste und in ausgewiesene Tötungsbuchten. Sind die Tiere im seichten Wasser, werden sie mit einem Rundhaken, der in die Blaslöcher - die Atemwege der Wale - getrieben wird, gesichert und an Land gezogen. Dort wird jeder einzelne Wal oder Delfin mit einem Messer oder einer scharfen Wirbelsäulenlanze getötet, die in den Hals hinter dem Blasloch gestoßen wird. Dies kann das Tier lähmen, bedeutet aber nicht unbedingt, dass es sofort tot, bewusstlos oder schmerzunempfindlich ist.
"Grindwal- oder Delfingruppen können nicht auf humane Weise an die Küste getrieben, gesichert und getötet werden. Diese Treibjagden sind extrem stressig und schmerzhaft, die Tiere sind Augenzeugen der Tötung der anderen Mitglieder ihrer Gruppe, bis sie selbst das gleiche Schicksal erleiden“, beschreibt Dr. Sandra Altherr, Mitbegründerin von Pro Wildlife, das Massenschlachten.
"Es ist für uns sehr schwer zu verstehen, warum die grausame und unnötige Treibjagd auf Wale und Delfine auf den Färöer-Inseln immer noch andauert. An allen anderen Orten, an denen es solche Aktivitäten gab, mit Ausnahme von Japan, wurde diese inhärent unmenschliche Praxis beendet“, betont Fabienne McLellan, Geschäftsführerin von OceanCare. „Wir sind zutiefst besorgt darüber und hoffen, dass dieser neue Bericht dazu beiträgt, einige der Missverständnisse auszuräumen, die auf den Inseln und anderswo bestehen."
Die wichtigsten Erkenntnisse des Berichts (anbei):
Umfassende Kritik an der Jagd
" Grindwale und andere Kleinwale sind in der Europäischen Union geschützt, werden aber vor ihrer Haustür auf den Färöer-Inseln massakriert", sagte Sue Fisher, leitende politische Beraterin für Meeres- und Landtierprogramme beim Animal Welfare Institute. "Dieser Widerspruch ergibt keinen Sinn, vor allem angesichts der bekannten negativen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit, die mit dem Verzehr von Grindwalfleisch und -blubber mit hohem Gehalt an Fett verbunden sind.
"Seit dem Jahr 2000 wurden auf den Färöer-Inseln mehr als 20.000 Grindwale, Atlantische Weißseitendelfine und andere Wale geschlachtet. Dies ist eine veraltete, grausame und verschwenderische Praxis, die weder das Wohlergehen der Individuen noch die soziale Komplexität dieser Walgesellschaften berücksichtigt", sagte Sarah Dolman, Senior Ocean Campaigner, von der Environmental Investigation Agency UK.
"Wir hoffen, dass unser Bericht dazu beiträgt, Missverständnisse über die Jagd auszuräumen, damit die Öffentlichkeit ein umfassendes Verständnis für das Problem erhält und diese grausame Praxis endlich beendet werden kann", sagte Louie Psihoyos, Geschäftsführer der Oceanic Preservation Society.
Medienkontakte:
Fabienne McLellan, Geschäftsführerin OceanCare, Wädenswil,
Schweiz,
Sandra Altherr, Head of Science, Pro Wildlife, München, Deutschland,
Marjorie Fishman, AWI,
Paul Newman, EIA UK Senior Press &
Communications Officer,
Lucy Babey, Director of Programmes, ORCA,
Wendy Higgins, director of
international media, Humane Society International:
Natalie Parra, Campaign
Director, Oceanic Preservation Society,
OceanCare ist eine Schweizer Non-Profit-Organisation und setzt sich seit 1989 weltweit für die Meerestiere und Ozeane ein. Mit Forschungs- und Schutzprojekten, Umweltbildungskampagnen sowie intensivem Einsatz in internationalen Gremien unternimmt die Organisation konkrete Schritte zur Verbesserung der Lebensbedingungen in den Weltmeeren.
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OceanCare ist akkreditierter Beobachter beim Übereinkommen über die biologische Vielfalt (CBD). OceanCare ist auch von der UNEA, dem höchsten Verwaltungsgremium des UN-Umweltprogramms (UNEP) akkreditiert und Teil der Major Group Science & Technology, sowie Partner der UNEP Global Partnership on Marine Litter.
OceanCare (Firmenporträt) | |
Artikel 'Oceancare: Die Wahrheit über die Delfinjagd auf den Färöer-Inseln...' auf Swiss-Press.com |
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