Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden zwischen dem 24. Februar 2022 und 23. Juni
2023 mehr als 25’000 zivile Opfer gezählt, darunter 1624 Kinder, von denen 532 starben und 1092
verletzt wurden. Das sind im Durchschnitt drei Kinder pro Tag.
Der März 2022 war mit mehr als 240 getöteten und 260 verletzten Mädchen und Jungen der tödlichste Monat für Kinder in den vergangenen 500 Tagen. In diesem Jahr war es der Juni mit 54 getöteten Kindern, darunter 14-jährige Zwillingsschwestern und eine weitere Jugendliche beim Angriff auf Kramatorsk Ende Juni. Elf Zivilist:innen kamen dabei ums Leben.
"Das Leid, das Kinder in der Ukraine seit Beginn des Krieges ertragen müssen, ist unvorstellbar. Kein Kind ist dort sicher", sagt Sonia Khush, Länderdirektorin von Save the Children in der Ukraine. "Ein Zustand permanenter Angst ist für sie zur neuen Normalität geworden. Das gefährdet ihre psychische Gesundheit – jetzt und auch auf lange Sicht."
Neben der ständigen Gefahr, getötet oder verletzt zu werden, leiden die Kinder unter dem täglichen Luftalarm, den Raketenangriffen und dem Granatenbeschuss. Im vergangenen April wollten die 12-jährige Zoriana und ihre Mutter gerade in einen Zug einsteigen, um von Kramatorsk in die Westukraine zu flüchten, als eine Rakete nur wenige Meter entfernt auf einem überfüllten Bahnsteig einschlug. Bei dem Angriff wurden etwa 60 Menschen getötet und über 120 Personen verletzt. "Es gab eine Explosion, wir hörten viele Menschen schreien. Meine Mutter hatte Angst, aufzustehen, weil wir dachten, es könnte eine weitere Rakete eingeschlagen sein", erinnert sich Zoriana.
Save the Children unterstützt Kinder wie Zoriana, die Gewalt erlebt haben, mit psychosozialen Angeboten in digitalen Lernzentren und Schutz- und Spielräumen in der ganzen Ukraine. Ausgebildete Mitarbeitende helfen den Kindern dabei, traumatische Erlebnisse zu verarbeiten und mental zur Ruhe zu kommen. Kateryna ist Psychologin in einem Schutz- und Spielraum in Charkiw und bietet Kunsttherapien an. Die kreative Betätigung soll den Kindern helfen, Stress abzubauen und Ängste zu verarbeiten. Die Nachfrage nach ihren Sitzungen nimmt zu, da immer mehr Familien unter dem täglichen Beschuss der Stadt leiden. "Die Kinder fangen an zu stottern, entwickeln aufgrund des Erlebten Schlafstörungen und haben Angst, dass sich die Angriffe wiederholen könnten."
Save the Children fordert, das humanitäre Völkerrecht und die Menschenrechte zu beachten. Zivilist:innen sowie zivile Infrastrukturen – insbesondere solche, die von Kindern genutzt werden wie Wohnhäuser, Schulen und Spitäler – müssen vor Angriffen geschützt werden.
Save the Children ist seit 2014 in der Ukraine tätig und leistet humanitäre Hilfe für Kinder und ihre Familien. Die Kinderrechtsorganisation unterstützt Familien auf der Flucht in ganz Europa und setzt sich dafür ein, dass Kinder in und aus der Ukraine Zugang zu Bildung erhalten.
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Kontakt:Save the Children ist die führende unabhängige Kinderrechtsorganisation der Welt und setzt sich seit 1919 gezielt für die Rechte der Kinder ein. Save the Children Schweiz ist Mitglied des weltweiten Save the Children Netzwerks.
In der Schweiz und auf der ganzen Welt sorgen wir dafür, dass Kinder gesund aufwachsen, zur Schule gehen können und geschützt sind. Wir tun alles in unserer Macht Stehende, um ihr Leben und ihre Zukunft positiv zu beeinflussen - auch im Not- und Katastrophenfall.
Save the Children ist politisch, ideologisch, wirtschaftlich und konfessionell unabhängig. Save the Children hat Beraterstatus beim Wirtschafts- und Sozialrat der Vereinten Nationen (ECOSOC). Save the Children ist seit 2006 in der Schweiz aktiv und ist Zewo-zertifiziert.
Save the Children (Firmenporträt) | |
Artikel 'Save the Children - Ukraine: Mindestens drei Kinder pro Tag getötet oder verletz...' auf Swiss-Press.com |
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