Heute geniessen mehr Kinder und Jugendliche denn je eine Vorschul-, Grundschul- und Sekundarschulausbildung. Doch Schulbildung führt nicht automatisch zu Lernerfolg: Der Mangel an ausgebildetem Lehrerpersonal, unzureichende Lernmaterialien und notdürftig eingerichtete und überfüllte Klassenzimmer erschweren vielen Kindern das Lernen. Andere kommen zu hungrig, krank oder erschöpft von der Arbeit oder den Hausarbeiten in die Schule. Schätzungsweise 617 Millionen Kinder und Jugendliche auf der ganzen Welt erreichen deshalb nicht die Mindestanforderungen in Lesen und Mathematik, obwohl zwei Drittel von ihnen zur Schule gehen.
473 Millionen Kinder und Jugendliche nicht in der Schule
Darüber hinaus gehen aktuell 473 Millionen Kinder und Jugendliche nicht zur Schule. Haupttreiber ist die Armut: Kinder aus den ärmsten Haushalten haben eine fast fünfmal höhere Wahrscheinlichkeit, die Grundschule nicht zu besuchen als Kinder aus den reichsten Haushalten. Insbesondere für Mädchen sind die Bildungschancen in einigen Teilen der Welt begrenzt. Nur knapp die Hälfte aller Länder haben bisher die Geschlechterparität in der Grundschulbildung erreicht. Weiter hält auch der Wohnort Kinder von der Schule ab: Kinder aus ländlichen Gebieten gehen mehr als doppelt so häufig nicht zur Grundschule wie ihre städtischen Altersgenossen. In Konfliktgebieten gehen 27 Millionen Kinder nicht zur Schule.
Bereits vor der Pandemie besuchten rund 17 Prozent oder 258 Millionen Kinder und Jugendliche keinen Unterricht.
Installation «Back to school» auf dem Bundesplatz
Im Jahr 2020 waren weltweit rund 1.6 Milliarden Kinder im Schulalter von den Covid-19 bedingten Schulschliessungen betroffen. Nach 18 Monaten liegt diese Zahl noch immer bei 600 Millionen Schulkindern. «Es ist dringend notwendig, dass wir jetzt jedes Kind zurück in ihr Schulzimmer bringen», bekräftigt Bettina Junker, Geschäftsleiterin von UNICEF Schweiz und Liechtenstein. «Doch wir können es nicht dabei belassen. Es wird nicht ausreichen, dort weiter zu machen, wo wir vor der Pandemie aufgehört haben. Vielmehr müssen wir weltweit Förderprogramme einführen, um den Schülern zu helfen, wieder auf den richtigen Weg zu kommen. Und wir müssen sicherstellen, dass wir Mädchen und gefährdeten Kindern bei all unseren Bemühungen Priorität einräumen», sagt Bettina Junker weiter. «Mit dieser heutigen Installation auf dem Bundesplatz möchten wir die Schweizer Bevölkerung darauf aufmerksam machen, dass allen Kindern dasselbe Recht auf Bildung zusteht – auch den 473 Millionen, die aktuell keinen Zugang zur Bildung haben. Diesen benachteiligten Kindern und Jugendlichen wird diese Möglichkeit verwehrt. Und das darf nicht sein. Nur gemeinsam schaffen wir es, ihnen zu ihrem Recht zu verhelfen.»
Mit dieser «Back to school»-Aktion lancieren wir auch eine originelle Spendenaktion. Mehr
Informationen dazu finden Sie
unter
Weitere Informationen:
UNICEF Schweiz und Liechtenstein
Medienstelle
Jürg Keim
044 317 22
41
UNICEF, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, hat 76 Jahre Erfahrung in Entwicklungszusammenarbeit und Nothilfe. UNICEF setzt sich weltweit für das Überleben und das Wohlergehen von Kindern ein.
Zu den zentralen Aufgaben gehören die Umsetzung von Programmen in den Bereichen Gesundheit, Ernährung, Bildung, Wasser und Hygiene sowie der Schutz der Kinder vor Missbrauch, Ausbeutung, Gewalt und HIV/Aids.
UNICEF finanziert sich ausschliesslich durch freiwillige Beiträge und wird in der Schweiz und Liechtenstein durch das Komitee für UNICEF Schweiz und Liechtenstein vertreten. Seit 62 Jahren setzt sich UNICEF Schweiz und Liechtenstein für Kinder ein – im Ausland wie im Inland.
UNICEF Schweiz und Liechtenstein (Firmenporträt) | |
Artikel 'Unicef: Schulbeginn - aber nicht für 473 Millionen Kinder...' auf Swiss-Press.com |
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