Der technische Fortschritt erlaubt eine kontinuierliche Verbesserung von Fahrassistenzsystemen. Um die Entwicklung während der letzten fünf Jahre aufzuzeigen, hat der TCS auf Anregung der bfu zwei Systeme von zwei Fahrzeugen aus verschiedenen Generationen sowie ein nachträglich einbaubares System verglichen.
Zwei werkseitige Systeme und ein Nachrüstsystem im Test
Diese Systeme wurden im neuen Volvo V40 T4 und im bereits seit fünf Jahren erhältlichen Honda Accord 2.2 i getestet. Die beiden Fahrzeuge verfügen über werksseitig eingebaute Assistenzsysteme, die mittels Kamera hinter der Frontscheibe und Radarsensor arbeiten und mit Lenkkorrekturen und Bremseingriffen auch aktiv eingreifen können. Der Honda Accord bot 2008 als einer der Ersten den aktiven Spurhalteassistenten, eine aktive Abstandsregelung und die aktive Notbremsfunktion serienmässig in der höchsten Ausstattungslinien unter CHF 50‘000.- an und nahm somit eine Vorreiterrolle ein. Die Systeme im Volvo V40 T4 repräsentieren den aktuellen Entwicklungsstand. Als Konkurrenz dazu wurde in einem Hyundai i40 1.7 CRDi das Nachrüstsystem Mobileye 560 verbaut. Dieses System arbeitet mit einer Kamera hinter der Frontscheibe und kann keine aktiven Fahreingriffe machen. Der Test zeigt auf, wie sich das Nachrüstsystem im Vergleich mit dem brandneuen Volvo V40 und dem schon etwas älteren System im Honda Accord schlägt und welche Fortschritte in den letzten Jahren gemacht wurden.
Entwicklung vom Honda Accord zum Volvo V40 feststellbar
Der Volvo V40 ist mit allen Assistenzsystemen im Test ausgerüstet. Er stellt das modernste und kompletteste Gesamtsystem dar. Besonders bei der Abstandswarnung und Abstandsregelung kann er mit der Bestnote überzeugen. Für bessere Noten bei der Fussgänger-Kollisionswarnung und Verkehrszeichenerkennung müsste das System schneller und präziser arbeiten. Die Spurverlassungswarnung und die Abstandregelung funktionieren gut. Zusätzlich zu den getesteten Systemen verfügt der Volvo V40 auch über einen Müdigkeitswarner, welcher das Fahrverhalten des Fahrers durch auffällige Lenkmanöver beurteilt und diesen zu einer Unterbrechung der Fahrt auffordert.
Der Honda Accord 2.2 i ist bereits seit fünf Jahren auf dem Markt und natürlich auch weniger modern ausgerüstet. Dennoch verfügt er bereits über eine Spurverlassungswarnung, eine Kollisionswarnung und eine automatische Abstandsregelung, welche jeweils auch aktiv eingreifen können. Die Kollisionswarnung erhält die Bestnote, wie beim Volvo V40. Die aktive Spurverlassungswarnung funktioniert bei erkannten Fahrspurlinien zwar gut, diese werden aber spät erkannt und müssen zudem klar gezeichnet sein. Die Abstandsregelung hält den Abstand zum Vordermann zwar tadellos, leitet man jedoch ein Überholmanöver auf der Autobahn ein, reagiert diese eher träge und stört den Verkehrsfluss.
Nachrüstsystem bleibt im Vergleich etwas zurück
Das Nachrüstgerät 560 von Mobileye erhält bis auf die Spurverlassungswarnung lediglich die Note «zufriedenstellend». Das System muss ohne Radarsensor auskommen, was bei Nacht und Dämmerung eine präzise Erkennung von Fahrzeugen erschwert. Da kann es vorkommen, dass ein Fahrzeug, welches in geringen Abstand vorausfährt, nicht erkannt wird. Dies ist insbesondere bei auffälligen Beschriftungen oder speziellen Aufbauten und Anhängern der Fall. Wie das Volvo-System arbeitet auch Mobileye bei der Fussgängererkennung und Verkehrszeichenerkennung zu wenig schnell und präzise. Die Spurverlassungswarnung hingegen erkennt die Fahrspurlinien sehr gut und die akustische Warnung ist intensiv. Zur Note «sehr gut» fehlt einzig noch das aktive Eingreifen.
Assistenzsysteme übernehmen nicht die Verantwortung des Fahrers
Die getesteten Fahrer-Assistenzsysteme schneiden «zufriedenstellend» bis «sehr gut» ab. Vor allem der Volvo V40 vermochte mit vielen gut funktionierenden Assistenten zu überzeugen. Verbesserungspotenzial wurde hauptsächlich bei der Fussgänger- und Verkehrszeichenerkennung festgestellt.
Das Nachrüstgerät Mobileye 560 kann insgesamt nicht ganz mit den werkseitig verbauten Systemen mithalten. Besonders die Erkennungsrate ist durch den fehlenden Radarsensor schlechter. Systembedingt ist auch kein direkter Eingriff in das Lenk- und Bremssystem möglich.
Bei dem bereits fünfjährigen System vom Honda Accord lässt sich betreffend des Regelkomforts der Abstandsregelung und der Fahrspurerkennung ein Rückstand zu dem neuen System im Volvo V40 feststellen.
Alle Systeme tragen zu einer Verbesserung der Verkehrssicherheit bei, sollen und können aber nicht die Eigenverantwortung des Fahrers übernehmen. Letztlich bleibt der Fahrer bei einem Unfall verantwortlich und haftbar.
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Hinweis: Der Über-uns-Text stammt aus öffentlichen Quellen oder aus dem Firmenporträt auf HELP.ch.
| Touring-Club der Schweiz TCS (Firmenporträt) | |
| Artikel 'Touring-Club der Schweiz TCS: Fahrassistenzsysteme werden trotz Schwächen immer ...' auf Swiss-Press.com |
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